Donnerstag, 23. April 2009

Mit Bunny-Maus und Brainy-Maus am Strand

Ein fast ereignisloser Tag. In der Schule haben wir heute über unser Alter und künstliche Befruchtung gesprochen. Gerade was den zweiten Themenbereich betrifft ist das ein durchaus beachtlicher Sprung. Gerade noch sprachen wir über "wo wohnst Du?", "was arbeitest Du?", "wie alt bist du?", und schwupps, auf einmal reden wir darüber, dass viele Frauen sich in Spanien zuerst ihr Kind aussuchen, und dann später den dazu passenden Mann.

Ich bin erwachsen genug, um damit umgehen zu können. Und toll genug, um über das entsprechende Vokabular zu verfügen. Tja, so hatten "Was-ist-Was" und "PM" doch noch ihr Gutes. Lesen bildet.

Doch wie es überall auf der Welt ist: Wer hart arbeitet, muss auch hart entspannen.

Hier sieht das so aus, dass man an den Strand geht. Da mir die hektische Jugend so langsam deutlich auf den Senkel geht, bin ich heute alleine an den Strand, nur um dorten Bunny-Maus vorzufinden. Bunny-Maus ist die blonde Luxustochter. Man unterhält sich, trinkt ein Bier. Brainy-Maus kommt einige Minuten später. Man unterhält sich, trinkt ein Bier. Während Bunny-Maus langsam ins Delirium fällt, wirkt Brainy-Maus seltsam entrückt. Sie ist notorisch am Telefonieren, als würde Handystrahlung Hirn wachsen lassen und schaut übellaunig drein.

Da ich ein netter Mensch bin und mich um das Wohlergehen meiner Mitmenschen sorge, frage ich nach, was denn los sei. Ach, sie habe Probleme mit ihrem Freund daheim in Nordland. Er würde ihr vorwerfen, sie würde nur am Strand rumhocken und sich von den jungen Männern aufn Hintern gucken lassen. Oder so ähnlich.

Auf einmal wurde ich Zeuge einer ihrer wahrscheinlich wenigen hellen Augenblicke! Sie schaut mich an, schaut Harri an, schaut ihren Photoapparat an und bittet Harri und mich, zusammen zu stehen, damit sie ein Photo machen kann. Nun, Harri gab sich schüchtern, doch ich dachte mir, Nachtigall, ick hör dir trapsen. Und genauso wars. Brainy-Maus macht also ein Photo von uns zwei beiden nicht ganz so hübschen, schickt es per MMS zum Scheich, um zu beweisen, dass sie nur mit alten, hässlichen Männern unterwegs ist und Scheichen sich nicht Nass machen muss ob möglicher Besitzrechtsverletzungen. Scheich ruft einige Minuten später an und ist in der Tat beruhigt.

Ich bin ja Demütigungen gewöhnt.

Aber wenn wir in Marokko sind, verkauf ich das Stück an die Berber. Unhell aber nicht unattraktiv, das bringt 15 Kamele.

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