Donnerstag, 2. April 2009

La Aza... la acza... la abraca... la ...

... altes kaputtes Schloss über der Stadt!

Mit anderen Worten: Kultur. Heute war Kultur. Die ersten Kultur seit einigen Tagen, ich hatte ja schon Ausfallerscheinungen. Soviele Tage ohne Kultur, da wird der Jörch trübsinnig.

Heute also "la Alabamalasabramaobama". Die "Alarmabinladenobamasalami" ist eine alte muselmanische Festung ein paar Meter über der Stadt. Sie ist alt, muselmanisch, klingt komisch und ist im groben und ganzen dem heidelberger Schloss nicht unähnlich, nur nicht ganz so kaputt und im Sommer nicht ganz so gut beleuchtet. Was bei der Länge des Sommers hier auch nachvollziehbar ist. Immerhin ist der hier länger, und wenn man für 9 Monate versucht, ein durchaus großes Gebäude touristisch beeindruckend zu illuminieren, dann gehn da schon mal gut und gerne 4/5 des kommunalen Haushalts nur für Glühbirnen drauf.

Was soll man sagen? So sieht das Gemäuer aus:
Schloss halt. Ich glaube, die Dinger wurden irgendwann mal vor ein paar tausend Jahren entworfen, gebaut und dann über dem Globus verteilt. Ähnlich wie die Dinosaurierknochen. Einfach um folgende Generationen zu verwirren.
Nachdem die Führerin (gnihi...) in unvergleichlich penetranter Stimme auf uns eingebrüllt hat, war dann auch dieses kulturelle Erlebnis überstanden. Was an der Stelle natürlich mal wieder beeindruckend war, war der Umstand, dass Leute denken, man könnte eine Sprache dann besser verstehen, wenn man zwar nicht langsamer, dafür aber lauter schnell brüllt. An Wissenswertem habe ich mitgenommen, dass die Muselmanen im frühen 11. Jahrhundert das Dingen gebaut haben. Dann haben sie drin gewohnt und sich Harems gehalten. Das Wort für das Fenster zum Harem, das immer verschlossen war, ist der Ursprung für das englische Wort "jealeous" und bedeutete damals so viel wie "nicht reingucken dürfen weil sonst Kopf/Schniedel ab". Die gleiche Bedeutung findet sich noch heute in der deutschen "Jalousie". Naja, fast. Kein Deutscher, der sich heute eine Jalousie kauft, muss Angst um sein Gemächt haben. Aber der Gedanke ist klar.

Soviel Bildung macht natürlich durstig. Den Rest des Abends hab ich denn zusammen mit Harri im "El Pimpi" (kein Witz) verbracht, wo Harri mir auf Anfrage die Geheimnisse der finnischen Sprache versuchte beizubringen. Er ist kläglich gescheitert. Aber das ist eine andere Geschichte.

Draußen sammeln sich gerade uniformierte Leute mit Instrumenten. Ich befürchte fast, dass die Semana Santa eingeblasen wird. Da will ich nicht fehlen.

Wir lesen uns!

Hasta luego.
El Jörch

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen