Sonntag, 24. Mai 2009

Subjunktiv is Godzilla

Es gibt schöne Sprachen, es gibt hässliche Sprachen und es gibt Spanisch. Spanisch ist hinterlistig. Es gibt sich einfach auf den ersten Blick, lockt dich mit vermeintlicher Einfachheit, und sobald du vom Nektar der vorgeblichen Leichterlernbarkeit genascht hast, fängt sie dich und verdaut dich.

Mit anderen Worten: 's is nich einfach.

Mit noch anderen Worten: Der Subjunktiv ist dem Deutschen einfach fremd. Der Subjunktiv ist eine Form, die schon die Franzosen verwenden, um eine Art Sprachhygiene beizubehalten. Sprachhygiene in dem Sinne, als dass man es den schmutzigen, kulturlosen Ausländern nicht allzu leicht machen will, die Sprache zu erlernen, nur um ihnen dann später vorwerfen zu können, sie hätten sich nicht bemüht.

Um es kurz zu machen, der Subjunktiv ist a) unnötig und b) nicht erlernbar. Dabei sind die Regeln relativ einfach:

Man verwendet den Subjunktiv, um Wünsche oder Bitten auszudrücken. Auch Ratschläge. Außer natürlich, der Ausdruck bezieht sich auf eine Form, die einen Grad der Sicherheit ausdrückt. Dann wird der Indikativ verwendet. Genauso kann das Verb "sagen" ein Verb der Sprache, aber auch ein Verb der Einflussnahme sein. Dann kommt es darauf an, ob man in der positiven oder negativen Form spricht. Darüberhinaus scheint das Wetter, das Datum und die Haarfarbe des sprechenden einen nicht ganz unmaßgeblichen Faktor darzustellen.

Doch warum das alles? Wozu braucht eine Sprache diese spezielle Form? Der Rest der Welt kommt ganzu gut ohne sie aus. Anders gefragt: Deutsch als reinste und schönste Form zwischenmenschlicher Kommunikation benötigt auch keinen Subjunktiv. Warum also das Spanische?

Hat Goethe einen Subjunktiv für seine Glocke gebraucht?

Nein!

Na also!

Ich werde ihn ignorieren. Sollen sie ihn verwenden, bis ihnen noch was Übleres einfällt. Ich mach da nicht mit.

Indikativ rules! Alle Macht dem Imperativ! Aber keine Macht dem Subjunktiv!

2 Kommentare:

  1. Hallo Jörch. Schön, dass endlich mal wieder was auf dem Blog erscheint. Aber warum hab ich noch kein Photo von dem Barkeeper des Spectra? Fragen über Fragen.

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  2. Er schreibt wieder! So isses schön und der morgentliche Bürokaffee hat eine wohlverdienete Lektüre wiedergewonnen.
    Falls Du wissen willst, wie es "daheim" läuft, hier mein frisch aufgewärmter Blog.

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